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Hand aufs Herz: wer von Euch weiß, wo Rembrandt geboren wurde? Ich gestehe, ich bis vor ein paar Wochen auch nicht. Rembrandt wurde in der schönen Stadt Leiden in den Niederlanden geboren, und genau dahin war ich vor ein paar Wochen zu einem langen Wochenende von LEIDEN&Partners (dem Fremdenverkehrsamt) eingeladen. Leiden – eine absolute Überraschung und ich erzähl’ Euch jetzt mal, wie es war.
Leiden, Stadt der Entdeckungen
Leiden ist eine Stadt in der niederländischen Provinz Südholland. Sie ist bekannt für ihre Jahrhunderte alte Architektur und die Universität Leiden, die 1575 gegründet wurde und damit die älteste Universität des Landes ist (und an der übrigens alle niederländischen Thronfolger*innen studieren). Zum Universitätsgelände gehört auch der Hortus Botanicus, der botanische Garten von Leiden aus dem Jahr 1590. Dort wurde beispielsweise die Tulpe in Westeuropa eingeführt. Seine Blütezeit erlebte Leiden im 17. Jahrhundert; damals war Leiden nach Amsterdam die zweitgrößte Stadt der Niederlande. Heute hat Leiden rund 120.000 Einwohner und rangiert auf Platz 4.
Das Hotel Huys van Leyden
Untergebracht waren wir (ich war mit meiner besseren Hälfte, meinem Fahrer, Kofferträger, Wegweiser, Reiseführer auf zwei Beinen und Lieblingsmenschen unterwegs 🙂 ) im Huys van Leyden, einem kleinen, 400 Jahre alten Boutiquehotel (4 Sterne!) mit 13 individuell eingerichteten Zimmern, genau an einer Gracht gelegen… holländischer hätte es nicht mehr sein können! Hier gleicht kein Zimmer dem anderen und man fühlt sich bei dem freundlichen und offenen Personal sofort heimisch und bestens betreut!
Nach dem Einchecken brauchten wir zunächst eine kleine Stärkung. Auf dem Weg zum Tourismusverein hatten wir das Café ‘Bruine Boon’ entdeckt und da es mit der angeblich besten Apfeltarte von Leiden warb, musste ich natürlich testen! Die Tarte war sehr lecker, auch wenn sie bei uns eher unter gedecktem Apfel firmieren würde. Gestärkt ging es dann los mit unserem “Leiden-Programm”.
Was man als Tourist in Holland halt so macht…
Zum Auftakt stand eine Grachtenrundfahrt auf dem Plan, eine gute Gelegenheit, einen ersten Überblick über die Leidener Altstadt zu gewinnen. Leiden ist eine klassische Grachtenstadt und nach Amsterdam die Stadt mit dem meisten Wasser. Die Boote für die Grachtenfahrten sind sehr flach, damit sie unter den zahlreichen Brücken durchpassen und man sitzt fast auf Höhe des Wasserspiegels, eine reizvolle Perspektive, um die vielen alten Patrizierhäuser, die die Grachten und den Oude und Neuwe Rhijn säumen, auf der knapp einstündigen Rundfahrt zu bewundern. Aber Achtung: immer schön den Kopf einziehen, denn die Brücken sind extrem niedrig!
Zum Frischmachen haben wir kurz das Hotel besucht, dann ging es zum Dinner ins Grand Café Van Buuren. Ein weiterer Vorteil der Lage unseres Hotels: so ziemlich alle Sehenswürdigkeiten Leidens lassen sich zu Fuß erreichen, einfach ungeheuer praktisch! Das Grand Café ist ein ziemlich cooler Laden: gemütlich eingerichtet (mit Gaskamin!), freundlichster Service und richtig gutes Essen, absolut empfehlenswert, wenn Ihr mal in der Kante seid!
Im Anschluss haben wir uns in der Leidse Waag – einer Wahnsinnslocation in der ehemaligen Stadt-Waage – noch einen Absacker gegönnt. Da müsst Ihr hin, wenn Ihr in Leiden seid und unbedingt reservieren! Aber, es gibt nicht nur die Waage, sondern auch noch viele weitere tolle Spots, wie beispielsweise schwimmende Terrassen auf den Grachten, um nett zu Essen oder zum Nightlife-genießen.
Auf dem Rückweg zum Hotel habe ich dann meine neue Kamera noch ein wenig ausprobiert und eine Reihe an Nachtaufnahmen gemacht. Generell lohnt sich ein nächtlicher Stadtbummel durch Leiden mit seinen wunderschön beleuchten Bauten und stimmungsvollen Gässchen.
In 20 Minuten ist man in Katwijk am Meer
Nach dem opulenten Frühstück im stilvollen Speisesaal des Huys van Leyden war ein Ausflug ans Meer nach Katwijk angesagt, knapp 10 km von Leiden entfernt. Katwijk ist ein typischer niederländischer Strandort mit Promenade, Fußgängerzone und Strandimbissen. Mein Ausgangspunkt war das Katwijk-Museum, leicht versteckt in der Fußgängerzone, aber eine echte Überraschung. Rund 70 Freiwillige kümmern sich um die Sammlung (nur der Direktor und die Putzhilfe sind unter Vertrag), die aus Objekten vor allem zu Seefahrt und Fischfang in Katwijk besteht.
Ein Teil des Museums ist in einer Stadtvilla untergebracht, wo einige Räume einen Eindruck gutbürgerlicher Lebensweise zu Anfang des letzten Jahrhunderts vermitteln. Abgerundet wird die Sammlung von Gemälden, die Künstler über die Jahrhunderte in Katwijk und Umgebung schufen. Gelernt haben wir außerdem, dass der Ort über eine lange Historie verfügt; schon die Römer haben hier, an der Mündung des Oude Rhijn gesiedelt, schließlich begann (oder endete) hier die Grenze zwischen Römischen Reich und den „Barbaren“.
Lecker Lunch bei Blondi
Lunch gabs bei „Blondi“ (leider keine Website) gegenüber der Kirche, frischgemachte Toasts, Sandwiches und Salate, liebevoll angerichtet und ein super netter Service… Sehr persönlich und freundlich, wir haben uns dort richtig wohl gefühlt und uns unglaublich nett mit der Besitzerin unterhalten!
Leider hat an diesem Tag das Wetter nicht mitgespielt, und wir beschlossen, den Strandspaziergang auf unseren Abreisetag zu verschieben, dafür versprach nämlich die Wetter-App Sonnenschein!
Zurück in Leiden machten wir wieder einen schönen abendlichen Spaziergang zum Dinner im „Hudson“, einer lokalen Restaurantkette mit nordamerikanischem Touch. Eine nett gesytlte Lokation mit ansprechendem Angebot, wie beispielsweise Salate, Tacos, Burger, Steak und auch Vegetarisches.
Die “Rembrandt-Route” durch Leiden
Der nächste Tag stand ganz im Zeichen von Rembrandt.
Bei VVV Leiden in der Nähe des Bahnhofs könnt Ihr einen Guide für die „Rembrandt Route“ erwerben. Start ist am Beestenmarkt, dem größten Platz in Leiden. Hier fand mitten in der Stadt bis 1969 noch ein Viehmarkt statt, bevor der in eine Markthalle außerhalb umzog und schließlich 2001 eingestellt wurde.
Vorbei am Galgenwater (der Name sagt alles), der Wohnung von Gerrit Dou, Rembrandts erstem Lehrer, dem Musuemshafen und der Stadtsimmerwerft kommt man zur Molen de Put. Rembrandt entstammte einer Müllersfamilie und hat oft Mühlen gemalt, unter anderem auch diese, deren Nachbau am ursprünglichen Platz steht.
Über das Kort Galgewater erreicht man den Weddesteg, in dem Rembrandts Geburtshaus lag, leider nicht mehr erhalten. Dafür findet sich gegenüber ein niedliches Denkmal, das den jungen Rembrandt van Rijn (Rembrandt war lediglich sein Vorname!) vor seinem Selbstbildnis auf der Staffelei zeigt.
Hortus Botanicus
Der Rundgang mäandert weiter an den Grachten entlang, durchquert die Universität und lauschige Gassen, um dann am Hortus Botanicus, dem Botanischen Garten, Station zu machen. 1590 zur Zucht medizinischer Pflanzen für die Studenten der Universität gegründet, wurden hier ab 1593 die ersten Tulpen in Europa kultiviert.
Neben dem Garten selbst lohnt sich ein Besuch des Hortus Grand Café. Hier werden teilweise Produkte aus dem Hortus frisch verarbeitet und ein Bier, das mit Blüten aus dem Garten gebraut ist, ausgeschenkt.
Rijksmuseum van Oudheden
Gestärkt haben wir uns dann einer weiteren kulturellen Herausforderung gestellt, dem Besuch des Rijksmuseums van Oudheden, dem archäologischen Reichsmuseums der Niederlande. Das Nationale Archäologische Museum befindet sich in einem historischen Gebäudekomplex und liegt an der bekanntesten Gracht Leidens, der Rapenburg. Traumhafte Architektur paart sich dort mit spannenden Funden und faszinierenden Ausstellungen. Solltet Ihr nicht verpassen, wenn Ihr mal in der Stadt seid!
Weiter gings durch die Altstadt, vorbei an der Latijnse School, dem Gymnasium, das Rembrandt bis zu seinem vierzehnten Lebensjahr besucht hat. Hier lernte der junge Rembrandt zu Beginn des 17. Jahrhunderts das Malen, Zeichnen und Radierungen anzufertigen. Sein Lehrmeister war Jacob van Swanenburgh.
Beim Blick durch ein Fenster kann man sich vom Computer nach Rembrandtart skizzieren lassen, eine liebenswerte Idee.
An der Pieterskerk, der größten Kirche von Leiden, wird’s wieder historisch: rund um die Kirche haben zwischen 1609 und 1620 die Pilgerväter gelebt, englische Exilanten, die 1620 mit der Mayflower aufgebrochen und in Plymouth bei Boston angelandet sind und als Gründerväter der USA gelten.
Ihnen ist in Leiden ein eigener Rundgang gewidmet, auch dafür gibts den Guide im Touristenbüro. Weiter geht’s durch winkelige Gässchen, das Rathaus („Stadhuis“) wird passiert und man landet schließlich vor der Koornbruck auf dem Fischmarkt.
Hier ein kleiner Hinweis: anders als andere niederländische Städte verfügt Leiden nicht über einen eigentlichen Marktplatz. Dienstags und Samstags zieht sich der Markt an den Grachten in der Innenstadt entlang, ebenfalls empfehlenswert, um die Marktstände mit ihrem Nüsse- und Käseangebot zu bestaunen, frischen Kibbeling mit Pommes zu essen, oder tatsächlich Tulpen- oder Hyazintenzwiebeln zu kaufen… Niederlande pur!
Letzte Station des Rundgangs ist dann das Museum De Lakendahl, ein wunderschönes Kunstmuseum, in dem auch einige frühe Werke des berühmtesten Sohns der Stadt hängen.
Danach haben wir uns mit Plattfüßen eine kleine Auszeit im gleich nebenan gelegenen Hotel verdient, bevor es zum Abendessen zu Suzie’s & Van Aken ging, einem kleinem Restaurant ausserhalb in Oegstgeest gelegen, dem Michelin ein Erwähnung wert und das zu Recht. Entspanntes Ambiente und Service, spannende cross-over Küche, passende Weinbegleitung (sogar mit niederländischen Produkten) versprachen einen gelungen Abend und wir wurden nicht enttäuscht!
Nochmal ganz schnell bei Sonne an den Strand….
Am nächsten Tag hieß es auschecken und nochmal Abstecher nach Katwijk machen. Wetter war jetzt besser, es war viel los am 4,5 km langen Sandstrand. Wir spazierten noch einmal am ältesten Leuchtturm der Niederlande vorbei und schauten in die Kirche hinein… machte alles nun bei strahlendem Sonnenschein ein wenig mehr Freude.
Wem „nur Strand“ zu langweilig ist, dem empfehle ich die Beeldenroute aan Zee (Skulpturenroute am Meer). Fünfzehn Skulpturen verschönern den Boulevard von Katwijk. Alle Kunst hat eine Verbindung mit Katwijk und einem bestimmten Element der Geschichte. Es gibt nur ein Kunstwerk, das mehr ein Augenzwinkern enthält und unprätentiös ist: die Frau im Liegestuhl.
Es ist ein interaktives Kunstobjekt, das Passanten anzieht, um auf dem Stuhl neben der Frau Platz zu nehmen. Den Guide bekommt Ihr ebenfalls im Fremdenverkehrsbüro, das ein wenig überraschend in der Lobby des Hotels Steeds aan Zee untergebracht ist.
Bye, bye Leiden – Du Überraschung, wir kommen wieder!
Damit war meine Tour in Leiden und Umgebung zuende und wir machten uns auf den Heimweg. Kleiner Tipp am Rande: Gouda liegt vielleicht auf Eurem Weg. Sehr niedliches Städtchen mit Gracht und relativ großem Marktplatz mit prächtigem Rathaus… und natürlich einem Käsemuseum in der ehemaligen Käsewaage.
Übrigens: noch mehr Niederlande-Kontent gibt es hier: “Meine Reise durch Flevoland”
Zusammenfassend kann ich einen Aufenthalt in Leiden einfach nur empfehlen: eine sympathische, übersichtliche Stadt mit schönem Stadtbild und großartigen Museen, aber überhaupt nicht museal, sondern jung und lebendig. Wir waren ganz sicher nicht zum letzten Mal da gewesen! Das nächste Mal kommen wir dann im Sommer, um wieder durch die schönen Gassen zu bummeln und einmal die vielen Terrassen und Szene-Treffs an den Grachten nutzen zu können!
Zu dieser Reise war ich von LEIDEN&Partners eingeladen. Ein ganz herzliches Dankeschön dafür!
Ich wünsch’ Euch was!
Andrea